Wolfgang Laib in der Eschaton-Anselm-Kiefer-Stiftung in Barjac, Frankreich
Im Jahr 2014 schuf Wolfgang Laib einen 40 Meter langen unterirdischen Korridor, dessen Wände vollständig mit Wachs bedeckt sind. Beleuchtet von Glühbirnen, die ein goldenes Licht ausstrahlen, taucht der Raum die Besucher in eine sinnliche, meditative Atmosphäre. Die vier Jahre dauernde Entstehung dieses abstrakten, stillen Durchgangs wird ebenso von seiner architektonischen Präsenz geprägt wie von dem Duft des Bienenwachses, der den Raum erfüllt und über jede sichtbare Realität hinausreicht. Die Installation ist dauerhaft angelegt.
Laib arbeitete erstmals 1988 in architektonischem Maßstab mit Bienenwachs, als er seine erste Wachskammer für Zeitlos, eine von Harald Szeemann kuratierte Ausstellung im Hamburger Bahnhof in Berlin, konzipierte. Der freistehende Raum mit dem Titel Für einen anderen Körper / For Another Body postulierte eine Kontinuität zwischen dem Körper des Besuchers und der wächsernen Membran und begründete die rechteckige Grundform, die in seinen späteren Wachsarchitekturen wiederkehrt.
The Eschaton – Anselm Kiefer Foundation
Geöffnet von Mitte April bis Ende Oktober
Qur de Montferre, 30430 Barjac, France