Lawrence Carroll in der ständigen Sammlung des Museo MADRE, Neapel, Italien
In der ständigen Sammlung des Museo Madre in Neapel konnte Lawrence Carrolls Beitrag zum Pavillon des Heiligen Stuhls auf der 55. Biennale von Venedig im Jahr 2013 nahezu vollständig rekonstruiert werden.
Lawrence Carroll wurde 2013 vom Heiligen Stuhl eingeladen, zusammen mit Josef Koudelka und dem Studio Azzurro, die ersten Kapitel der Genesis aufzugreifen und einen in drei Abschnitte unterteilten Pavillon auf der Bienale in Venedig zu gestalten: Schöpfung, Ent-Schöpfung und Wieder-Schöpfung. In einer sehr persönlichen Herangehensweise an das Thema schuf Carroll Werke, in denen die Leinwand expressiv überarbeitet wurde und Elemente wie Wachs, elektrisches Licht, Eis und Plastikblumen ein poetisches und symbolisches Alphabet erzeugten. Carroll interpretierte das Thema der Neuschöpfung durch die Vitalität und die den Materialien selbst innewohnenden Qualitäten, ein Diskurs, der für die Symbolik der Transformation und Regeneration von zentraler Bedeutung ist.
Auf diese Weise enthält der in Neapel präsentierte Werkzyklus das religiöse Thema und geht darüber hinaus, erschließt seine Bedeutung und erforscht seine ikonografischen Quellen und verwandelt diese in eine zutiefst menschliche Symphonie von Zerbrechlichkeit und Hoffnung, Endlichkeit und Wandel. Gleichzeitig erneuert das wiederkehrende Zusammenspiel der übereinandergelegten Leinwände eine vom Künstler bevorzugte Symbolik: die der gefalteten und auf eine offene Leinwand aufgetragenen Leinwand, die im Gegensatz dazu ein Element der Kraft und des Geheimnisses schafft, nämlich ein Kunstwerk in Potenz, das im Werk selbst enthalten, aber dem Blick des Betrachters entzogen ist.
Museo Madre
Via Luigi Settembrini, 79
80139 Neapel
Italien