Wilhelm Mundt
Skulptur und Fotografie
Wilhelm Mundt
Skulptur und Fotografie
Wilhelm Mundt begann 1989 seine Arbeit an der skulpturalen Werkgruppe Trashstones. Die Gruppe ist der konzeptionelle und formale Ankerpunkt seines Werks, auf den er in Installationen, Fotoarbeiten, Zeichnungen und Videoarbeiten Bezug nimmt.
Ausgangspunkt der Trashstones sind Produktionsrückstände aus dem Atelier, die Wilhelm Mundt in einem arbeitsintensiven Prozess mit der Kraft seiner eigenen Physis zu klumpigen Formen von bis zu einer Tonne Gewicht komprimiert. In aufwändigen Arbeitsschritten werden diese Materialkerne mit einer festen Hülle aus Glasfaser, farbigem Kunstharz, Bronze oder Aluminium ummantelt. Das formstiftende Innere der Skulptur, ihr materieller wie metaphorischer Inhalt, bleiben dem Blick auf die biomorphe äußere Gestalt verborgen. Jedes Unikat ist in Anlehnung an serielle Fertigungsprozesse mit einer dreistelligen fortlaufenden Nummer versehen, beginnend mit 001.
Die Skulpturen thematisieren mit ihrer unmittelbar sinnlichen Form, die Ästhetik mit Ethik, Ironie mit Ernsthaftigkeit verbindet, Fragen der Nachhaltigkeit. So können die Trashstones als hintergründiger Kommentar zu den drängenden ökologischen Fragestellungen gelesen werden – aber auch als eine radikale Weiterentwicklung einer abstrakten Bildhauerei, die sich von Künstlern wie Hans Arp oder Barbara Hepworth inspiriert sieht. In der Werkgruppe Trashstones stellt Wilhelm Mundt industrielle Herstellungsprozesse und funktionsabhängige Formfindungen einem autonomen künstlerischen Handlungsrahmen gegenüber.
In den Fotografien zeigt Wilhelm Mundt Trashstones in Originalgröße. Ihre voluminöse Körperlichkeit wird aber zu einer Fläche, die sogartig wie ein schwarzes Loch auf der weissen Bildfläche wirkt. Von dem ursprünglichen Volumen der Skulptur bleibt nur ein feine farbige Schattenlinie am unteren Rand der Fläche zurück.
Arbeiten von Wilhelm Mundt waren im Kunstmuseum Bonn, Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Remagen, Fondation Villa Datris, L'Isle-sur-la-Sorgue, Königliche Museen der schönen Künste, Brüssel, Lehmbruck Museum, Duisburg, Museum Kunstpalast, Düsseldorf und K20 Grabbeplatz, Düsseldorf ausgestellt. Seine Arbeiten finden sich unter anderem in den Sammlungen des Kunstmuseum St. Gallen, Margulies Collection Miami, Lehmbruck Museum Duisburg, Universität Bayreuth, MunichRE, BNP Paribas und Vestas Aarhus.
Wilhelm Mundt wurde 1959 in Grevenbroich, Deutschland geboren und lebt in Rommerskirchen. Er hält eine Professur für Bildhauerei an der HfBK Dresden.
Werke (Auswahl)
News
Ausstellungen
Wilhelm Mundt
Born 1959 in Grevenbroich. Lives and works in Rommerskirchen, Cologne and Dresden.
2009 - Professorship at University of Fine Arts, Dresden
1989 - 91 Teaching assignment at Kunstakademie Düsseldorf
1979 - 86 | Kunstakademie Düsseldorf |
2007 | Jack Goldhill Award for Sculpture, Royal Academy of Arts, London |
1986 | Scholarship Kunstfonds e.V., Bonn |
Universität St Gallen
Kunstmuseum Bonn
Lehmbruck Museum, Duisburg
Museum Kunstpalast, Düsseldorf
Kunstmuseum St. Gallen
Margulies Collection, Miami
Société Générale Collection, Paris
Universität Bayreuth
MunichRe, München
Vestas, Aarhus
2023 |
ARTZUID, Amsterdam Sculptuur Biënnale 2023, Amsterdam |
2011 | Biomorph!, Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Snoeck Verlag Abstrakt////Skulptur, Georg-Kolbe-Museum, Berlin Abstract confusion, b-05 Kunst- und Kulturzentrum Montabaur, Kerber Verlag |
2010 | "Wilhelm Mundt", Text by Raimund Stecker, Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum Bochynek, Martin, “Alte Klarheit, neue Kartoffeln”, Kölner Stadtanzeiger, 9 Aug 2010 |
2007 | “Wilhelm Mundt - Trashstones”, Essay by Roland Scotti, Vera Gliem
, Stiftung Liner Appenzell – Ziegelhütte, Appenzell/CH “Buchmann Galerie seit 1975”, B&M Verlag, Basel |
2005 | “Wilhelm Mundt, Eine Werkauswahl”, monography on the sculptors work from 1989 – 2005, Essay by Roland Wäspe (Kunstmuseum St.Gallen) and interview by Katrin Luz, English/German, B&M Publishers Basel |
2000 | “Kabinett der Zeichnung. Eine Ausstellung des Kunstfonds”, Kunstfond e.V., Düsseldorf |
1998 | Winzen, Matthias, (translated by Pauline Cumbers): Wilhelm Mundt, in: “Deep Storage. Collecting, Storing, and Archiving in Art”, Ingrid Schaffner, Matthias Winzen (eds.), Contemporary Art Center, NY (July 5-August 30, 1998), Henry Art Gallery, Seattle (November 5, 1998-January 31, 1999), Munich: Prestel, 1998, pp. 204-208, (exhib.cat.) |
1997 | “Plastik”, Württembergischer Kunstverein, Text by Dirk Luckow “Deep Storage”, Haus der Kunst München, Text by Matthias Winzen, München |
1996 | Luckow, Dirk, in: Art + Text, No. 53, 1/96 Taschitzki, Thomas von, “Grob gebuendelt“, Kölner Stadtanzeiger, 21 Oct. 1996 |
1994 | “Lawrence Caroll, Tony Cragg, Wilhelm Mundt, Manuela Allegrini” Gallery, Brescia, Text by Roland Waespe, Brescia Bochynek, Martin, “Wilhelm Mundt”, in: Artist, 5/94 |
1993 | Mundt, Wilhelm, “Wilhelm Mundt und Martin Schwenk: Skulpturen: Buch zur Ausstellung vom 3. Juli bis 22. August 1993“, Verlag der Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen (1993) “Am Beispiel Plastik, Konzeption und Form: Georg Baselitz, Franz Bernhard, Heinz Breloh, Mic Enneper, HAWOLI, Wilhelm Mundt, Robert Schad, Tim Scott, Thomas Virnich”, 1993 Konzeption und Form, Museum Schloss Morsbroich, Leverkusen; Haus am Waldsee, Berlin; Städtische Kunsthalle, Mannheim, Text by Vera Gliem, 1993. |