Wolfgang Laib That which is beyond the beyond, that to which all things return
31. Okt. 2025—17. Jan. 2026
Buchmann Galerie

Wolfgang Laib That which is beyond the beyond, that to which all things return

31. Okt. 2025—17. Jan. 2026
Buchmann Galerie
Pressemitteilung

Die Buchmann Galerie freut sich, in der Ausstellung that which is beyond the beyond, that to which all things return von Wolfgang Laib die jüngsten Werke des Künstlers aus Granit zu zeigen, die in den letzten fünf Jahren seinem Atelier in Madurai in Südindien entstanden sind. Sie erweitern das Œuvre des Künstlers um eine neue Dimension.

 

Die länglichen, direkt auf dem Boden ruhenden Skulpturen erinnern an Schiffe. Wolfgang Laib hat sie von Hand aus Granit gemeißelt und den Stein mit Öl und Ruß geschwärzt. Die unmittelbare physische Präsenz der Objekte strahlt Beständigkeit und Ruhe aus. Das enorme Gewicht der Steine ist beinahe spürbar. Wolfgang Laib schafft mit seinen Schiffen prägnante Symbole für Aufbruch, Übergang, Migration und die Reise des Lebens. Seit jeher ist das Schiff eine Metapher für die Lebensreise, den Seelenweg und das Überschreiten unbekannter Gewässer. Die Granitschiffe laden auch ein zur Betrachtung der Verbundenheit von Natur, Mensch und Zeit. Sie setzen Wolfgang Laibs Erforschung der spirituellen und essenziellen Komponente seiner Formschöpfungen und der damit verbundenen Imagination und Potentialität der Dinge fort.

 

Bereits in früheren Werkgruppen hat sich der Künstler mit der Thematik Schiff beschäftigt. Mitte der 1990er Jahre sind Schiffe aus Bienenwachs entstanden, bei denen Deck und Rumpf miteinander verschmolzen waren. Sie waren verschlossene Behältnisse, die sich den Betrachtenden ein Stück weit entzogen haben. Die neuen Schiffe aus Granit erinnern mit ihrer kompakten und archaischen Form an einen Einbaum. Sie sind an den Seiten grob behauen, teilweise mit vertikal verlaufenden feinen Rippen versehen und in der muldenförmigen Vertiefung auf der Oberseite glatt gemeißelt. Stehen sie im Freien, wie bis vor wenigen Monaten unter den Banyan Bäumen im Garten des Künstlers in Indien, nehmen die das Regenwasser auf und speichern es. Dann verbindet sich Wasser und Granit, das Flüssige und das Feste, ähnlich wie sich bei den Milchsteinen von Wolfgang Laib die Milch mit dem Marmor verbindet.

 

In den Schiffen von Wolfgang Laib wird deutlich, wie der Künstler eine an westlichen minimalistischen Kunstströmungen geschulte Sensibilität für Material und Form mit einer Spiritualität verbindet, die von seinem Interesse an östlicher, insbesondere indischer, Philosophie, Ästhetik und Religion getragen ist.

 

Im Dialog mit den fünf Steinschiffen zu sehen ist die Wandzeichnung des Künstlers mit dem für die Ausstellung titelgebenden Zitat von Lao-Tse. Mit dessen Werken hat sich Wolfgang Laib seit seiner Jugend immer wieder beschäftigt und seine Philosophie ist ihn von grosser Inspiration für die eigene künstlerische Arbeit.

 

Wolfgang Laib (*1950 in Metzingen, Deutschland) vollendete 1972, noch während seines Studiums der Medizin, seine erste künstlerische Arbeit, ein Brahmanda aus einem grossen Findling. Zu seinen bedeutenden Einzelausstellungen zählen die Präsentationen im Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Washington, D.C. (2000),  Haus der Kunst, München (2002); Fondation Beyeler, Basel (2005) der die Präsentation der größten Blütenstaubarbeit des Künstlers im Museum of Modern Art in New York 2013. 2015 wurde Wolfgang Laib der Premium Imperial verliehen.  Aktuell zeigt Wolfgang Laib eine umfassende Retrospektive seines Schaffens im Kunsthaus Zürich, bei der seine Werke im Dialog stehen mit ausgewählten Arbeiten aus der Sammlung des Kunsthauses von Künstlern wie Alberto Giacometti, Robert Ryman oder Sophie Taeuber Arp und Piet Mondrian.

 

Werke des Künstlers sind in zahlreichen privaten und öffentlichen Sammlungen vertreten, unter anderem im Centre Pompidou, Paris, Kunsthaus Zürich, Museum of Modern Art, New York, Neue Pinakothek München, Kunstmuseum Stuttgart, Sprengel Museum Hannover, The Phillips Collection, Washington D.C. und vielen weiteren.

 

Dies ist die neunzehnte Einzelausstellung von Wolfgang Laib in der Buchmann Galerie, seit die Zusammenarbeit 1987 mit einer ersten Ausstellung in der Schweiz begann und dann, parallel dazu, auch in Deutschland seit 1995 besteht. Für weitere Informationen über den Künstler oder Abbildungen seiner Werke können Sie gerne jederzeit die Galerie kontaktieren.

Wolfgang Laib

Geboren 1950 in Metzingen. Lebt und arbeitet in Süddeutschland.

Ausbildung
1968-1974 Studium der Medizin an der Universität Tübingen
Stipendien und Auszeichnungen

2015 Praemium Imperiale für Bildhauerei, The Japan Art Foundation

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Sammlungen (Auswahl)

Kunstmuseum Bonn 

Kunstmuseum Stuttgart

Neue Pinakothek, Munich

Sprengel Museum, Hannover

Kolumba Diözesanmuseum, Cologne

Centre Pompidou, Paris 

CAPC, Musée d’art contemporain de Bordeaux 

Collections de l’Etat Français, France

Musée d’art contempoarin, Nîmes, France

Musée départemental de Rochechouart, Rochechouart 

Museé de Grenoble

Galleria Civica d’Arte Moderna e Contemporanea, Turin 

De Pont Foundation, Tilburg, The Netherlands

Kunsthaus, Zürich

LAC Museum of Contemporary Art, Lugano

Kunstmuseum St. Gallen

The Art Institute of Chicago 

The Museum of Contemporary Art, Los Angeles

The Museum of Modern Art, New York

The Museum of Modern Art, Tokyo

The Phillips Collection, Washington D.C.

Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Washington D.C.

San Francisco Museum of Art

Art Gallery of New South Wales, Sydney

The Museum of Contemporary Art, Helsinki

Toyota Municipal Art Museum, Toyota