Wolfgang Laib Ailleurs — La chambre des certitudes
Die Buchmann Galerie freut sich, zum Berlin Gallery Weekend 2014 einen Wachsraum von Wolfgang Laib zu präsentieren. Nur drei dieser frei im Raum stehenden Wachsräume hat der Künstler bislang realisiert und entsprechend selten sind sie zu sehen. Der von außen weiß verputzte Kubus lässt die innere Form nur erahnen. Durch den schmalen Eingang tritt man in den Raum und ist umgeben von goldgelbem, duftendem Bienenwachs. Die sinnliche und physische Präsenz des komplett mit bis zu 5 cm dicken Bienenwachsplatten ausgekleideten Raumes zu erleben ist von ungewohnt intensiver Konzentriertheit. Die äußere Welt scheint für diesen Augenblick verschwunden. Der erste Wachsraum von Wolfgang Laib entstand 1988 in Berlin für die Ausstellung Zeitlos, kuratiert von Harald Szeemann, im Hamburger Bahnhof. Der ebenfalls frei stehende Raum “Für einen anderen Körper/ For Another Body“ zählt zu den ersten Werken von Wolfgang Laib aus Bienenwachs und hat eine annähernd rechteckige Grundform. In den folgenden Jahren entstanden weitere Wachsräume, die in ihrer Größe und Form von außen nicht einsehbar sind. Eine schmale Öffnung in einer ansonsten völlig geschlossenen Wand ermöglicht den Zutritt in den fensterlosen Raum. Den Grundriss hat Wolfgang Laib an einem langgestreckten Rechteck orientiert, aber doch stark individualisiert, indem die Räume beispielsweise zum Ende hin schmaler zulaufen, oder in der Mitte verbreitert sind. Wachsräume aus dieser Zeit befinden sich in den Sammlungen des Kunstmuseum Stuttgart, dem Kunstmuseum Bonn, der DePont Foundation Tilburg und dem MoMA New York. Im vergangenen Jahr installierte Wolfgang Laib einenWachsraum in der Phillips Collection Washington, der dort dauerhaft präsentiert wird. Wolfgang Laib suchte mehrere Jahre lang einen geeigneten Ort in den Pyrenäen, um einen Wachsraum in der Natur zu installieren. 2001 ist es ihm gelungen, einen Wachsraum auf dem Roc del Maure in der Nähe von Marcevol zu realisieren. Der knapp vier Meter tiefe und drei Meter hohe Raum wurde dafür in den nackten Felsen geschlagen. Das Bienenwachs ist von Hand direkt auf den Stein aufgetragen worden. ’La Chambre des Certitudes/The Room of Certitudes’, so der Titel, ist erst nach einer Stunde Fußweg durch die Natur zu erreichen und bietet eine intensive Erfahrung des Werkes mit Blick auf das Massif du Canigou. Für weitere Informationen über den Künstler und für Bildmaterial können Sie sich gerne jederzeit mit der Galerie in Verbindung setzen.
Wolfgang Laib
Geboren 1950 in Metzingen. Lebt und arbeitet in Süddeutschland.
1968-1974 | Studium der Medizin an der Universität Tübingen |
2015 Praemium Imperiale für Bildhauerei, The Japan Art Foundation
Kunstmuseum Bonn
Kunstmuseum Stuttgart
Neue Pinakothek, Munich
Sprengel Museum, Hannover
Kolumba Diözesanmuseum, Cologne
Centre Pompidou, Paris
CAPC, Musée d’art contemporain de Bordeaux
Collections de l’Etat Français, France
Musée d’art contempoarin, Nîmes, France
Musée départemental de Rochechouart, Rochechouart
Museé de Grenoble
Galleria Civica d’Arte Moderna e Contemporanea, Turin
De Pont Foundation, Tilburg, The Netherlands
Kunsthaus, Zürich
LAC Museum of Contemporary Art, Lugano
Kunstmuseum St. Gallen
The Art Institute of Chicago
The Museum of Contemporary Art, Los Angeles
The Museum of Modern Art, New York
The Museum of Modern Art, Tokyo
The Phillips Collection, Washington D.C.
Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Washington D.C.
San Francisco Museum of Art
Art Gallery of New South Wales, Sydney
The Museum of Contemporary Art, Helsinki
Toyota Municipal Art Museum, Toyota