William Tucker Skulptur
1. Mai—25. Juli 2015

William Tucker Skulptur

1. Mai—25. Juli 2015
Buchmann Galerie
Pressemitteilung

Die Buchmann Galerie freut sich, die zweite Einzelausstellung mit dem britisch/amerikanischen Bildhauer William Tucker (*1935 in Cairo, lebt in Williamsburg, MA) anzukündigen. 

 

Tucker zählte in den 1970er Jahren zu dem einflussreichen Kreis englischer Bildhauer wie Philip King oder Tim Scott, die als ‘New Generation’ in der gleichnamigen Ausstellung in der Whitechapel Art Gallery London 1965 vorgestellt wurden und entscheidende Impulse für die Entwicklung der abstrakten Skulptur und die Erweiterung des Skulpturenbegriffes setzten. William Tucker war 1966 eingeladen zu der wegweisenden Ausstellung Primary Structures im Jewish Museum in New York, dem entscheidenden Moment für die Amerikanische Minimal Art. In dieser Zeit wurde er auch als Theoretiker, Kritiker und Ausstellungsmacher bekannt. Tucker veröffentlichte 1972 The Language of Sculpture und publizierte Reviews und Essays in Studio International, das englische Gegenstück zu ARTFORUM. In der Hayward Gallery London organisierte er 1975 The Condition of Sculpture

 

Das aktuelle Werk von William Tucker, das in der Galerie präsentiert wird, hat einen Bezug zur menschlichen Figur. Vor dem Hintergrund der frühen Arbeiten ist dies überraschend. Doch die Abgrenzung zwischen Figuration und Abstraktion behandelt Tucker offen und sieht darin keinen Widerspruch. Die Bezüge sind fließend, verändern sich, aber kommen immer wieder zurück auf die menschliche Figur. “Any sculpture is a figure in a sense, if it reads as a total, a unity.” (William Tucker, First Magazine, 1961)

 

Trotz ihres figurativen Bezuges sind die Skulpturen in ihrer Form nicht sofort zu entschlüsseln und benennen. Sie verweisen nicht auf eine einfache, klar ablesbare menschliche Form oder Geste. Die Skulpturen eröffnen vielmehr ein weites Feld möglicher Assoziationen und erlangen dadurch ihre eindringliche und einzigartige Physis. William Tuckers Skulpturen haben eine Präsenz, die unseren Körper in Bezug zu ihnen stellt und so bewusst macht. 

 

Die Beschäftigung mit der Natur, Struktur und Masse des menschlichen Körpers hat Tucker zu einer Reihe von Skulpturen wie Xanthe (1992) oder Oedipus III (2014) geführt, die eher durch ihre abstrakte als durch ihre offensichtliche Form bestimmt sind.

 

Die imposante Skulptur Frenhofer (1995) ist eine der größten Torsi des Künstlers. Zu der gleichen Werkgruppe zählt Pamona in der Sammlung der Tate London, Demeter, in der Sammlung des Museum of Modern Art New York oder Eve im Skulpturenpark Waldfrieden Wuppertal.

 

Ursprünglich in Gips modelliert hat Tucker für die Ausstellung seine Arbeit Tauromachy (2008) erstmals in Bronze gegossen. Tauromachy begann als Faust, aber suggeriert einen angreifenden Stier, wie in den Tauromachy Radierungen von Goya. Auch in ihrer unmittelbaren Physis wirkt die Skulptur ungeheuer kraftvoll. 

 

Eine neuartige Richtung der Bearbeitung von Oberflächen schlägt William Tucker mit Oedipus III (2014) ein, die eine ungewöhnlich intensiv-rote Farbe hat.

 

“Tucker’s sculpture asks fundamental questions as to what sculpture is and what it can be.” (Joy Sleeman, The Sculpture of William Tucker, Lund Humphries, The Henry Moore Foundation, 2007)

 

Skulpturen von William Tucker befinden sich unter anderem in der Sammlung der Tate Gallery in London, des Guggenheim Museum, des Museum of Modern Art New York, des Metropolitan Museum New York, dem Nasher Sculpture Center Dallas und der Art Gallery of New South Wales in Sydney.

 

Das Museo de Bellas Artes in Bilbao zeigt ab dem 9. Juni bis 14. September eine große Überblicksausstellung zu William Tuckers Werken.

 

Für weitere Informationen über den Künstler und für Bildmaterial zu den Arbeiten in der Ausstellung können Sie sich gerne jederzeit mit der Galerie in Verbindung setzen.

William Tucker

Geboren 1935 in Kairo, Ägypten. Lebt und arbeitet in Massachusetts, USA

Ausbildung
1959-1960 Studium am St. Martin’s College of Art and Design, London
1955-1958 Studium an der University of Oxford, England
Stipendien und Auszeichnungen
2011 Elected as honorary National Academician, National Academy Museum, New York
2010  Lifetime Achievement Award, International Sculpture Center, Hamilton
2009  Jack Goldhill Award for Sculpture, Royal Academy of Arts, London
1995  Rodin-Moore Memorial Prize, Second Fujisankei Biennale Hakone Open-Air Museum, Japan
1991  Sculpture Center Award for Distinction in Sculpture
1980 Guggenheim Fellowship

1968-1970

Gregory Fellowship in Sculpture, University of Leeds

Einzelausstellungen

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1979
1975
1972
1969
1968
1966
1965
1961
Sammlungen (Auswahl)

Aberdeen Art Gallery, Scotland

Arkansas Art Center, Little Rock, AK

Art Gallery of New South Wales, Sydney, Australia

Arts Council of Great Britain, London

British Council, London

The British Museum, London

City of Bilbao, Spain

Contemporary Art Society, London

Florida International University, Miami, FL

Solomon R. Guggenheim Museum, New York

The Hakone Open-Air Museum, Tokyo, Japan

High Museum of Art, Atlanta, GA

Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Washington, D.C.

Kröller-Müller, Otterlo, The Netherlands

Louisiana Museum of Modern Art, Humlebæk, Denmark

The Margulies Collection, Miami

The Metropolitan Museum of Art, New York

The Museum of Fine Arts, Houston

The Museum of Modern Art, New York

National Gallery of Victoria, Melbourne, Australia

Rijksmuseum, Amsterdam, The Netherlands

Storm King Art Center, Mountainville, NY

Peter Stuyvesant Foundation, Newcastle-upon-Tyne, England

Tate Gallery, London

Victoria and Albert Museum, London

Walker Art Center, Minneapolis, MN