William Tucker Sculpture
Die Buchmann Galerie freut sich die erste Einzelausstellung mit dem britisch/amerikanischen Bildhauer William Tucker (*1935 in Cairo) anzukündigen.
Tucker zählte in den 1970er Jahren zu dem einflussreichen Kreis englischer Bildhauer wie Philip King oder Tim Scott, die als ‘New Generation’ in der gleichnamigen Ausstellung in der Whitechapel Art Gallery London 1965 vorgestellt wurden und entscheidende Impulse für die Entwicklung der abstrakten Skulptur und die Erweiterung des Skulpturenbegriffes setzten. William Tucker war 1966 eingeladen zu der wegweisenden Ausstellung ‘Primary Structures’ im Jewish Museum in New York, dem entscheidenden Moment für die Amerikanische Minimal Art. In dieser Zeit wurde er auch als Theoretiker, Kritiker und Ausstellungsmacher bekannt. Tucker veröffentlichte 1972 ‘The Language of Sculpture’ und publizierte Reviews und Essays in Studio International, das englische Gegenstück zu ARTFORUM. In der Hayward Gallery London organisierte er 1975 ‘The Condition of Sculpture’.
Das aktuelle Werk von William Tucker das in der Galerie präsentiert wird, hat einen Bezug zur menschlichen Figur. Vor dem Hintergrund der frühen Arbeiten ist dies überraschend. Doch die Abgrenzung zwischen Figuration und Abstraktion behandelt Tucker offen und sieht darin keinen Widerspruch. “Any sculpture is a figure in a sense, if it reads as a total, a unity.” (William Tucker, First Magazine, 1961)
Trotz ihres figurativen Bezuges sind die Skulpturen in ihrer Form nicht sofort zu entschlüsseln und benennen. Sie verweisen nicht auf eine einfache, klar ablesbare menschliche Form oder Geste – nichts steht auf einem Bein, kniet oder sitzt. Die Skulpturen eröffnen vielmehr ein weites Feld möglicher Assoziationen und erlangen so ihre eindringliche und einzigartige Physis, der man sich nicht entziehen kann. William Tuckers Skulpturen haben eine Präsenz, die unseren Körper in Bezug zu ihnen stellt und so bewusst macht.
Die Beschäftigung mit der Natur, Struktur und Masse des menschlichen Körpers, hat Tucker zu einer Reihe von Skulpturen geführt, die interessanter Weise eher durch ihre abstrakte als durch ihre offensichtliche Form bestimmt sind.
Die Ausstellung in der Buchmann Galerie zeigt unter anderem die zwei monumentalen Bronzen Vishnu und Eve sowie Victory und Hommage to Rodin (Bibi), eine Skulptur die exemplarisch zeigt, wie sich William Tucker als innovativer Bildhauer auch auf einen historischen Kontextes bezieht.
“Tucker’s sculpture asks fundamental questions as to what sculpture is and what it can be.” (Joy Sleeman, The Sculpture of William Tucker, Lund Humphries, The Henry Moore Foundation, 2007)
Skulpturen aus der aktuellen Schaffensphase von William Tucker befinden sich unter anderem in der Sammlung der Tate Gallery London, im Guggenheim Museum und im MoMA New York, im Nasher Sculpture Center Dallas sowie in der Art Gallery of New South Wales in
Sydney.
William Tucker
Geboren 1935 in Kairo, Ägypten. Lebt und arbeitet in Massachusetts, USA
1959-1960 | Studium am St. Martin’s College of Art and Design, London |
1955-1958 | Studium an der University of Oxford, England |
2011 | Elected as honorary National Academician, National Academy Museum, New York |
2010 | Lifetime Achievement Award, International Sculpture Center, Hamilton |
2009 | Jack Goldhill Award for Sculpture, Royal Academy of Arts, London |
1995 | Rodin-Moore Memorial Prize, Second Fujisankei Biennale Hakone Open-Air Museum, Japan |
1991 | Sculpture Center Award for Distinction in Sculpture |
1980 | Guggenheim Fellowship |
1968-1970 |
Gregory Fellowship in Sculpture, University of Leeds |
Aberdeen Art Gallery, Scotland
Arkansas Art Center, Little Rock, AK
Art Gallery of New South Wales, Sydney, Australia
Arts Council of Great Britain, London
British Council, London
The British Museum, London
City of Bilbao, Spain
Contemporary Art Society, London
Florida International University, Miami, FL
Solomon R. Guggenheim Museum, New York
The Hakone Open-Air Museum, Tokyo, Japan
High Museum of Art, Atlanta, GA
Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Washington, D.C.
Kröller-Müller, Otterlo, The Netherlands
Louisiana Museum of Modern Art, Humlebæk, Denmark
The Margulies Collection, Miami
The Metropolitan Museum of Art, New York
The Museum of Fine Arts, Houston
The Museum of Modern Art, New York
National Gallery of Victoria, Melbourne, Australia
Rijksmuseum, Amsterdam, The Netherlands
Storm King Art Center, Mountainville, NY
Peter Stuyvesant Foundation, Newcastle-upon-Tyne, England
Tate Gallery, London
Victoria and Albert Museum, London
Walker Art Center, Minneapolis, MN