Tony Cragg – Please Touch! im Museum Kunstpalast Düsseldorf
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Die Ausstellung im Museum Kunstpalast Düsseldorf gibt den Besuchenden die Möglichkeit, den künstlerischen Prozess Tony Craggs nachzuempfinden und mit allen Sinnen seine Arbeiten zu begreifen.
Skulpturen wollen berührt werden. Doch im Museum ist dieses „Erfassen“ aus konservatorischen Gründen nur selten möglich. Gemeinsam mit Tony Cragg zeigt der Kunstpalast eine Ausstellung, in der die taktilen Reize seiner Skulpturen im Zentrum stehen. Neben den plastischen und stofflichen Eigenschaften treten die bewegten Formen in den Vordergrund der Wahrnehmung und ermöglichen eine intensive körperliche Begegnung mit den Werken. Es ist die erste umfangreiche Präsentation in einem Museum, die die Besuchenden explizit dazu einlädt, sämtliche Skulpturen zu ertasten.
Die materielle Welt zu erforschen und ihre Möglichkeiten aufzudecken, ist ein zentrales Anliegen von Tony Cragg. Ihn interessiert die Kombination von Werkstoff und Bedeutung, die in der Ausstellung „Please touch!“ veranschaulicht wird. So bietet die Schau auch einen Blick über die Schulter des Bildhauers. Im letzten Ausstellungsraum findet sich das nachgebaute Atelier Tony Craggs – der Ort, an dem sein künstlerischer Prozess und seine Arbeitsweise nachvollziehbar wird.
Der seit 1977 in Wuppertal lebende Tony Cragg gehört zu den international bekanntesten Bildhauern seiner Generation. Seine raumgreifenden Skulpturen haben einen hohen Wiedererkennungswert. Die sinnlich geformten Plastiken laden die Betrachtenden ein, Standpunkt und Blickwinkel zu variieren. Auch den Wunsch und Impuls der Rezipient*innen seiner Kunst, diese zu berühren, kennt Tony Cragg sehr gut. Welche Gefühle und Bedeutungen durch den Einsatz verschiedener Werkstoffe hervorgebracht werden, interessiert den Bildhauer schon lange. Seine Skulpturen zeichnen sich durch eine enorme Form- und Materialvielfalt aus, die in der etwa 30 Werken umfassenden Schau des Düsseldorfer Kunstpalastes sichtbar und ausnahmsweise auch spürbar wird.
Kurator: Felix Krämer, Generaldirektor Kunstpalast