Reise ans Mittelmeer Daniel Buren, Balthasar Burkhard, Jason Martin
9. Juli—14. August 2021

Reise ans Mittelmeer Daniel Buren, Balthasar Burkhard, Jason Martin

9. Juli—14. August 2021
Buchmann Galerie
Pressemitteilung

Die Buchmann Galerie freut sich, die Ausstellung Reise ans Mittelmeer mit Werken von Daniel Buren, Balthasar Burkhard und Jason Martin anzukündigen.

 

Die Arbeiten der drei in unterschiedlichen Medien arbeitenden Künstler nehmen Betrachterinnen und Betrachter auf eine assoziative Reise ans Meer mit.

 

Seit Johann Wolfgang von Goethes Italienaufenthalte zwischen September 1786 und Mai 1788 und seinen als Italienische Reise entstandenen Reisetagebüchern, verfasst zwischen 1813 und 1817, oder Johann Gottfried Seumes Reisen durch (Süd-) Europa am Anfang des 19. Jahrhunderts und ihrer medialen Aufarbeitung in Form seiner populären Bücher, beginnt die Verklärung des mediterranen Raumes nördlich der Alpen. Die Arbeiten in der Ausstellung erzeugen einen Hallraum dieses europäischen Traums, des oft utopisch verklärten Ortes Mittelmeer.

 

Die Ausstellung lädt ein, die subtilen Bezüge zu diesem Sehnsuchtsort in den Arbeiten der beteiligten Künstler aufzuspüren - wobei offen bleiben soll, ob diese intendiert sind, oder durch die Interpretation der Betrachterinnen und Betrachter erfolgen.

 

Daniel Burens Arbeit Westwind besteht aus 6 schmalen langen Fahnen, gewebt mit den berühmten 8,5cm breiten weissen Streifen, die das Werk des französischen Künstlers unverwechselbar machen und mit denen er in den späten 1960er Jahren die Malerei revolutionierte. Durch Ventilatoren bewegt, flattern sie sanft im Wind.

 

Dieser Vent d'ouest wird in Balthasar Burkhards Photoarbeit Himmel bildhaft: dunkel dräuende Wolken überziehen die gesamte Bildfläche. Ohne Horizontlinie und mit starken Kontrasten von hellem weiss zu dunklem schwarz arbeitend bringt Burkhard die Arbeit an den Rand der Lesbarkeit.
Die zweite Arbeit ist eine Welle, die sich in der Gischt auflöst. Sibyllinisch in ihrer Ambivalenz gegenüber dem Meer und der Natur wirken diese Schwarz-Weiß-Fotografien auf Barytpapier des 2010 verstorbenen Schweizer Fotografen. Die Aufnahme der Meeresgischt in grobkörnigem Schwarz-Weiß erinnert an Gustave Courbets Gemälde von sich brechenden Wellen, etwa an Die Woge aus 1869 in der Sammlung des Städel. Hier erscheint die Naturgewalt des Meeres, die bei aller Idylle auch Gefahr birgt.

 

Mit ihrer raffinierten Farbigkeit, ihren sensuellen Texturen und der selbstbewussten Faktur sprechen die polychromen Arbeiten des britischen Malers Jason Martin, der Ateliers in London und Portugal unterhält, zunächst hauptsächlich über Malerei an sich. Die Oberfläche des Gemäldes Untitled (Mixed white/Brilliant yellow deep/Caribbean blue) wurde vom Künstler mit eigens gefertigten Pinseln so bearbeitet, dass der räumliche Eindruck einer Welle entstehen mag. Zusammen mit den delikaten Arbeiten auf Papier, deren Farben das Wasser, den Sand und die Glut der Sonne evozieren, öffnet sich ein Reigen der vielfältigen sinnlichen Eindrücke des Mittelmeers.

 

Die Ausstellung wurde gefördert von der Stiftung Kunstfonds / Neustart Kultur.

 

Für weitere Informationen können sie sich jederzeit an die Galerie wenden.

Daniel Buren

Born 1938 Boulogne-Billancourt. Lives and works in situ.

Balthasar Burkhard

Jason Martin

Born 1970 in Jersey, Channel Islands, UK. Lives and works in London and Melides, Portugal.