Bettina Pousttchi Directions
Die Buchmann Galerie freut, sich zum Gallery Weekend Berlin eine Einzelausstellung mit neuen Arbeiten von Bettina Pousttchi anzukündigen.
Nach ihrer Ausstellung In Recent Years 2019/2020 in der Berlinischen Galerie, die einen umfassenden Überblick zum skulpturalen und fotografischen Werk der Künstlerin gab, der Installation Panorama im Kesselhaus des KINDL 2019/2020 und der grossen Fotoinstallation Amplifier diesen Sommer auf der Hauptfassade vom Konzerthaus Berlin, fokussiert sich die Ausstellung in der Galerie auf neue Skulpturen, Wandreliefs und Fotoarbeiten.
Bettina Pousttchi setzt sich in den neuen Arbeiten mit Objekten und Zeichensystemen des sich permanent verändernden Stadtraums als Lebensraum auseinander.
Directions ist der Titel einer neuen Werkgruppe der Künstlerin, die im Zentrum der Ausstellung steht. Dabei handelt es sich um eine Serie von Wandreliefs aus geschnittenem und farbig beschichtetem Stahl, deren Form sich von Strassenpfeilen herleitet. Diese Zeichensysteme des urbanen Raums, die oftmals nur unbewusst wahrgenommen werden, wirken wie aus ihrem Umfeld herausgeschnitten und in einen neuen Bedeutungszusammenhang gestellt. Mit leichtem Abstand zur Wand montiert, scheinen die Cut-out Objekte zu schweben. Die scharfkantige Form lässt sie oszillieren zwischen einer Art Piktogramm und einem Graffiti. Die regulative Funktion dieser Zeichen und ihr Einfluss auf die Bewegungsmöglichkeiten des Körpers werden in Frage gestellt, eine einzelne Richtung wird durch multiple Richtungen erweitert.
Die Serie Directions setzt das Interesse der Künstlerin an den Ordnungsstrukturen des öffentlichen Raums fort, so wie es bereits in anderen Werkgruppen, auch in der präsentierten Skulpturenserie Vertical Highways der Fall ist, die erstmals in der Berlinischen Galerie zu sehen waren. Die Skulpturen fertigt die Künstlerin aus Leitplanken, die sie mechanisch verformt und zu aufrecht stehenden Arbeiten zusammengefügt hat. Auch in der veränderten Form bleiben die einzelnen Leitplanken erkennbar und lassen erahnen, welche Kräfte auf sie eingewirkt haben. Die anthropomorphen Züge und die monochrome Farbigkeit verschmelzen die einzelnen Teile zu einer zusammenhängenden neuen Form. Die vertikale Ausrichtung der normalerweise horizontal verwendeten Leitplanken verändert die übliche räumliche Ordnung und verleiht den Skulpturen einen architektonischen Bezug. In der sequenziellen Verwendung des Ausgangsobjektes liegt eine konzeptuelle Verbindung zur Minimal Art und auch ein Bezug zu Marcel Duchamps Readymades.
Die Fotoarbeit Column zeigt in subtilen Kontrasten die Basis einer monumentalen Steinsäule in annähernd originaler Grösse. Wie in ihren Fassadenarbeiten wird auch hier Fotografie im Maßstab von Architektur eingesetzt. Die Arbeit verbindet das Interesse der Künstlerin an architektonischen Strukturen, wie es auch in ihrer Fotoinstallation Amplifier am Konzerthaus Berlin diesen Sommer zu sehen war, mit ihrer eigenständigen fotografischen Bildsprache. Die Platzierung des langgestreckten Querformates am Boden und an die Wand gelehnt, verleiht der Fotografie einen installativen Charakter.
In Paris werden Mitte Oktober in den Jardin des Tuileries vor dem Musée du Louvre drei Skulpturen aus der Serie Vertical Highways im Rahmen des Ausstellungsprojekts Hors les Murs prominent präsentiert. Das Arp Museum in Remagen bei Bonn zeigt ab Dezember eine Einzelausstellung der Künstlerin anlässlich des Ankaufes und der permanenten Installation einer Skulpturengruppe am Rheinufer.
Für weitere Informationen können Sie sich gerne jederzeit an die Galerie wenden.
Die Ausstellung wurde gefördert von der Stiftung Kunstfonds / Neustart Kultur.
Bettina Pousttchi
Geboren 1971 in Mainz. Lebt und arbeitet in Berlin.
1999/2000 | Whitney Independent Studio Program, Whitney Museum, New York |
1995-1999 | Kunstakademie Düsseldorf (Prof. Gerhard Merz, Prof. Rosemarie Trockel) |
1992-1997 | Philosophiestudium, Kunst- und Filmgeschichte, Universität zu Köln und in Bochum |
1990-1992 | Kunststudium, Université de Paris |
2016 | Villa Aurora, Los Angeles |
2014 |
Wolfsburg Art Award |
2008 |
TrAIN Research Center for Transnational Art, Identity and Nation, University of the Arts, London |
2007 | BBAX - Berlin Buenos Aires Art Exchange, Buenos Aires |
2005 | Provinzial Förderprojekt |
2000 | Kunststiftung NRW |
MoCA Museum of Contemporary Art Shanghai
Hirshhorn Museum and Sculpture Garden Washington DC
Nasher Sculpture Center Dallas
Margulies Collection Miami
Rennie Collection Vancouver
The Arts Club of Chicago
The Phillips Collection Washington DC
Freybe Collection Vancouver
Nasher Collection Dallas
Albertina Vienna
Berlinische Galerie, Museum of Modern Art Berlin
Kunsthalle Bielefeld
Hall Collection New York
Blake Byrne/Skylark Foundation Los Angeles
Levine Collection Washington DC
Wemhöner Collection Herford/Berlin
Kadist Collection Paris
Collection of the Federal Republic of Germany
University of Cologne
Von-der-Heydt Museum Wuppertal
Absolut Art Collection Stockholm
Wolfsburg City Art Gallery
MMAG Foundation Amman
Kunstmuseum St.Gallen
Museum Reinhard Ernst
Miura Art Collection, Celadna
Sammlung ADAC, München
RAJA Contemporary Art Collection, Paris
Davis Museum, Wellesley, USA
Rheinufergalerie, Mainz
Art Gallery of Ontario, Toronto