Clare Woods

Malerei

‘Clare Woods, photo:  studio Clare Woods’
Clare Woods, photo: studio Clare Woods

Clare Woods machte 1999 ihren Abschluss am Goldsmiths College als Bildhauerin, entschloss sich anschließend jedoch für die Malerei. Innerhalb nur weniger Jahre entwickelte sie ihren eigenen Malstil, der sie heute zu einer unverwechselbaren Malerin macht.

 

Ihre Gemälde, die thematisch in der englischen Landschaftsmalerei wurzeln, haben sich im Laufe der Zeit zu einer breit gefächerten Bildsprache ausgeweitet, die heute Stillleben, Interieurs oder Porträts und Figuren umfasst.

 

Clare Woods' Gemälde basieren auf eigenem oder gefundenem fotografischem Bildmaterial. Durch Beschneiden und Verändern der Vorlagen mithilfe von Zeichnungen entfernt und überschreibt die Künstlerin etwas von deren Form, sodass sie sich oftmals an der Grenze der Lesbarkeit und Figuration befinden. Clare Woods entleert konzeptuell das Ursprungsbild, um es im anschließenden Malprozess in Öl auf Aluminium neu zu interpretieren. Es entsteht eine physische Aufschlüsselung des Motives, die eine Entschleunigung und Dekonstruktion des Sichtbaren ermöglicht und so den Betrachter zwingt, seine Fähigkeit, den Inhalt zu entziffern, in Frage zu stellen. Die verschiedenen Sujets hinterfragen was es heißt, in einer Zeit des Massenkonsums von Bildern zu leben und in einer Welt, die Banalität und Katastrophe gleichermaßen behandelt.

 

Obwohl Clare Woods Arbeit ohne Fotografie nicht existieren kann, ist es nicht der Ursprung des Bildes, der für sie wichtig ist. Es geht ihr um die emotionale Reaktion, die die Bilder in ihr auslösen, und um ihr Potenzial für eine Neuinterpretation oder Übersetzung, da sie sich stets mit der menschlichen Umwelt und ihrem persönlichen Wunsch nach Gewissheit auseinandersetzt.

 

In dem außergewöhnlichen Malstil der Künstlerin mit seinen fingerbreiten, verschlungenen Pinselstrichen, die eine eigentümliche Dreidimensionalität erzeugen, liegt eine Verbindung zur Bildhauerei. Es scheint, als ob Clare Woods das Bild in Farbe modelliert.

 

Clare Woods' Arbeiten wurden in Einzelausstellungen unter anderem im Hepworth Wakefield in Yorkshire, in der Southampton City Art Gallery, in der Chisenhale Gallery in London, in der Mead Gallery in Coventry und im Serlachius Museum in Finnland gezeigt.

 

Die Künstlerin führte auch mehrere permanente Arbeiten im öffentlichen Raum aus, darunter grosse Wandarbeiten für die Carpenter's Curve im Queen Elizabeth Olympic Park in London (2010-12), das VIA University College in Aarhus, Dänemark (2014) und River Bend in Dallas, Texas (2019).

 

Werke in öffentlichen Sammlungen befinden sich in der Albright-Knox Art Gallery in Buffalo, New York, des ARKEN Museum of Modern Art in Dänemark, der Dakis Joannou Collection Foundation in Athen, des Hobart Museum in Teheran und des The National Museum of Wales in Cardiff und weiteren.

 

Clare Woods wurde 1972 geboren. Sie lebt und arbeitet in Hereford, Großbritannien. Seit 2022 ist Clare Woods Mitglied der Royal Academy London. Die Buchmann Galerie vertritt Clare Woods seit 2008.