Me, Myself & I Urs Lüthi, Tracy Moffat, Yasumasa Morimura, Arnulf Rainer, Cindy Sherman, Maryam Jafri
4. Mai—30. Juni 2001

Me, Myself & I Urs Lüthi, Tracy Moffat, Yasumasa Morimura, Arnulf Rainer, Cindy Sherman, Maryam Jafri

4. Mai—30. Juni 2001
Pressemitteilung

Me, Myself, and I – Urs Lüthi, Tracy Moffat, Yasumasa Morimura, Arnulf Rainer, Cindy Sherman, Maryam Jafri

 

Die Ausstellung “Me, Myself, and I” vereinigt Photographien von Urs Lüthi, Tracy Moffat, Yasumasa Morimura, Arnulf Rainer und Cindy Sherman sowie eine Video-Arbeit von Maryam Jafri, in denen es immer um die Person des Künstlers/ der Künstlerin und um den eigenen Körper als Darstellungsmittel geht. Die Arbeiten sind jedoch keine Selbstportraits im klassischen Sinne; vielmehr verweigern sie die Darstellung einer eindeutigen Identität und bieten statt dessen ein Spiel mit unterschiedlichen angeeigneten Rollen und Identitäten.

 

Mit Arbeiten von Urs Lüthi und Arnulf Rainer sind frühe Beispiele photographischer Arbeiten vertreten, in denen die Künstler ihre Person und ihren Körper in den Mittelpunkt der Kunst stellen, dies jedoch mit entgegengesetzten bildnerischen Mitteln und Intentionen. Während sich in Arnulf Rainers Arbeiten die extremen Körperposen und die gestischen Übermalungen gegenseitig in ihrer Ausdrucksintensität steigern, führt Lüthi in seinen seriellen Photographien eine Selbstinszenierung auf, in der er verschiedenste Rollen und Identitäten annimmt, und in der das “Selbst” hinter einer wandelbaren Maske verschwindet. Bei Urs Lüthi, wie auch beim japanischen Künstler Yasumasa Morimura, verwischen dabei die Geschlechtergrenzen. Morimura inszeniert sich in seinen Travestien als Figuren der westlichen Kunstgeschichte, etwa als Mona Lisa, oder als Diven der westlichen Filmgeschichte, etwa als Marylin Monroe. Morimura knüpft dabei ebenso an die japanische Tradition der Frauendarstellung durch Männer wie an die ironische Kunstkritik eines Marcel Duchamp an und offenbart das Spannungsfeld von östlicher und westlicher Kultur, stellt zugleich aber auch die Frage nach der Identität als japanischer Künstler. Cindy Shermans Aneignungen unterschiedlicher weiblicher Rollenmuster wirken zwar authentisch, sind jedoch gerade in ihrer scheinbaren Authentizität Ausdruck einer medialen Konstruktion und klischeehaften Vermitteltheit.