Zaha Hadid
Die Buchmann Galerie freut sich, zum Gallery Weekend Berlin die dritte Ausstellung mit der Architektin Zaha Hadid (*1950 in Bagdad) anzukündigen.
Im Zentrum der Präsentation stehen 8 Silver Paintings, 3 Dot Paintings und die raumgreifende Möbelskulptur Iceberg.
Zaha Hadid wurde in den frühen 1980er Jahren mit einer Reihe spektakulärer Entwürfe, Zeichnungen und Gemälde international bekannt, wie mit ihrem preisgekrönten Entwurf The Peak Leisure Club Hong Kong 1983.
Ungewöhnlich an diesen frühen Arbeiten war, dass sie nicht bloße zweckgebundene Studien waren, sondern eine offene Interpretation des Projektes aus unterschiedlichen Gesichtspunkten zuließen.
Architektur steht immer im Spannungsfeld zwischen 2D und 3D, zwischen der Übertragung der Zeichnung auf das Bauen. Dennoch scheint in der Architektur gerade die Zeichnung, das Arbeiten in 2D, die wirkliche Innnovation gebracht zu haben, weshalb den Silver Paintings und den Dot Paintings in der Ausstellung besondere Bedeutung zukommt. “Das Zeichnen beschleunigt die Entwicklung der Architektur“, wie Patrik Schumacher, Senior Office Partner von ZHA Architects, ausführt. Weiter sagt er dazu: „Meine These besagt, dass der Rückzug auf die zweidimensionale Fläche, also die Weigerung, alles sofort als räumliche Darstellung zu begreifen, eine Vorbedingung für die volle Ausnutzung des Mediums der Zeichnung als Medium der Erfindung ist. Nur auf dieser Basis, als explizit grafische Techniken, gewinnen die entwerferischen Manöver genug Fluss und Spielraum.“ (Patrik Schumacher, MAK Wien, 2003, S. 14)
Zaha Hadids Silver Paintings und Dot Paintings bringen also Raumvorstellungen zum Ausdruck, die ansonsten nur als abstrakte Formeln bekannt sind, oder aber erst als vollendete tektonische Formen erfahrbar sind. Im Arbeitsprozess des Studios kommt den Bildern eine wichtige Bedeutung zu, weil die Farbmodulationen, Hell/Dunkel-Verläufe oder pointilistischen Techniken der Auflösung von Objekten in ihrem Hintergrund Gestaltungsmittel sind, die verschiedene Optionen auf dem langen Weg zur gebauten Wirklichkeit anzeigen. Die grafischen Formen der Silver Paintings und Dot Paintings werden schrittweise in tektonische Strukturen übersetzt.
Zaha Hadids Bilder sind gegenständlich, ohne naturalistisch zu sein, weil sie nicht die physischen Realitäten zeigen, sondern architektonische Möglichkeiten: Hadids Vision einer abstrakten Architektur, deren Formensprache sie aus ihrer Beschäftigung mit dem Suprematismus entwickelt hat.
Detlef Mertins führt dazu im Katalog zu Hadids Ausstellung im Guggenheim Museum 2006 aus: „… Hadid hat den Suprematismus von einer Kunst, die aus geometrischen Formen komplexe Strukturen erschafft, in eine Kunst transformiert, die danach strebt, die der Welt inhärente
elementare Natur aufzuzeigen. Wo Malewitsch in den 1920er-Jahren erklärte, dass die Formen des Suprematismus „nichts mit der Technik auf dieser Welt gemein haben“, nähern Zaha Hadids Bilder mathematische und geologische Geometrien aneinander an.“
Die für Sawaya & Moroni entworfene Möbelskulptur Iceberg entspringt der Suche nach formalen Ansätzen zum Konzept maritim inspirierter Strukturen. Icestorm, für das MAK in Wien entstanden, vereint unterschiedliche Möbelentwürfe und Installationen zu einer großen "Wasserlandschaft“. Iceberg ist eine Bank, die Sitzmöglichkeiten auf beiden Seiten bietet. Das besondere und augenfällige Merkmal sind zwei wie Erweiterungen wirkende Eisspitzen – die eine steil aufragend, die andere horizontal in den Raum reichend. Eine schräg aufsteigende Faltung vermittelt zwischen diesen beiden gegensätzlichen Richtungen und stellt die Verbindung zwischen beiden Formen her. Dieser Prozess des „morphing“ (der fließende Übergang von einer Form zur anderen) ermöglicht es, unterschiedliche Formen zu einem organischen Ganzen zu verschmelzen.
Zaha Hadid hat konsequent die Grenzen von Architektur und gestaltetem Raum erweitert. Ihr Experimentieren mit neuen räumlichen Konzepten hat weltweite Beachtung und Wertschätzung gefunden. In wenigen Wochen wird eines der neuesten Projekte von Zaha Hadid, das London
Olympic Aquatic Center, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
“There are 360 degrees, so why stick to one?” (Zaha Hadid)
Für weitere Informationen über den Künstler und für Bildmaterial zu den Arbeiten können Sie sich gerne jederzeit mit der Galerie in Verbindung setzen.
Zaha Hadid
Born 1950 Bagdad/ Iraq. Lives and works in London.
2007 | Ideal House, Internationale Möbelmesse, Köln |
2006 |
Tokyo Blossoms, The Haro Museum Installation, Tokio 25 Years of Deutsche Bank Collection, Singapore Art Museum, Singapur |
2005 |
Elastika intervention at Design 05, Art Basel, Miami Beach 25 Jahre Sammlung Deutsche Bank, Deutsche Guggenheim, Berlin |
2004 | Sulle Tracce di Mozart, Palazzo Reale, Mailand |
2000 | Borderline Exhibition, Palais des Beaux Arts, Brüssel |
1997 | Mind Zone, Millenium Dome, London |
1998 | Addressing the Century: 100 Years of Art and Fashion, Hayward Gallery, London |
1996 |
Wiener Kunsthalle, Wien Leopold-Hosch Museum, Düren |
1992 | Solomon R Guggenheim Museum, New York |