Jean Charles Blais
Jean Charles Blais Superposition
12. Februar—23. April 2016

Jean Charles Blais Superposition

12. Februar—23. April 2016
Buchmann Galerie
Pressemitteilung

Die Buchmann Galerie freut sich, eine Ausstellung mit neuen Bildern des französischen Malers Jean-Charles Blais (*1956 in Nantes) anzukündigen.

 

Mitte der 1980er Jahre ist Blais mit seiner figurativen Malerei erstmals in Erscheinung getreten und wurde dem engeren Kreis der französischen Figuration Libre zugerechnet, die zeitgleich mit den Jungen Wilden in Berlin, der Mülheimer Freiheit in Köln oder der Transavanguardia in Italien, bzw. Malern wie Martin Disler in der Schweiz internationale Aufmerksamkeit gefunden hat.

 

In den letzten Jahren hat sich Jean-Charles Blais’ Bildsprache zwar weiterhin an der Darstellung der menschlichen Figur orientiert, aber zunehmend reduziert auf die Beschäftigung mit vorwiegend schwarzen schattenhaften die Körperlichkeit der Figur auflösenden Formen.

 

Den folgerichtigen Schlusspunkt fand diese Reduktion auf die Essenz des figurativen Ausdruckes mit der Schaffung einer Gruppe von schwarzen Bildern, bei denen nur noch vereinzelte Lichtreflexe von weißer Farbe im schwarzen Bildraum aufblitzten.

 

Die neuen, jetzt erstmals präsentierten, farbkräftigen Bilder markieren somit den prägnanten Beginn einer neuen Werkphase.

 

Mit der Schaffung eines neuen Typus, der als eine Art großstädtischer Hipster mit Sneakern und Wanderstock ausgestattet die Bildkompositionen bestimmt, ist es Jean-Charles Blais gelungen, Arbeiten mit einer stark einnehmenden Ambivalenz zu malen.

 

Einige der Bilder und Gouachen strahlen mit der Darstellung von säulenartig und eigentümlich statisch wirkenden Einzelfiguren und Paaren eine innere Gelassenheit aus. Andere sind von einer verstörenden Ikonographie, wie die knietief im Wasser stehende Figur, die mit kraftvoller Geste zwei Menschen an den Haaren aus dem Wasser zieht - oder sie loszulassen scheint, wie in einer zweiten Darstellung. Ist diese Figur ein Retter, ein moderner Christophorus, der in der Malerei oft als Hüne mit Stab und im Wasser stehend dargestellt wird?

 

Nebst der ikonographischen Erfindungskraft liegt eine Besonderheit des Werkes von Jean-Charles Blais in der Verwendung von abgerissenen Plakatwänden als Malgrund. Das Affichenpapier bietet einen ganz besonderen Untergrund für die Ölfarben mit denen Blais arbeitet, und ermöglicht ihm, das Bild im Format jederzeit beliebig zu beschneiden oder zu collagieren. Nachdem Jean-Charles Blais bisher immer auf der Rückseite dieser Plakatwände arbeitete, malt er nun auf der Vorderseite. Das verleiht der Farbe einen anderen Untergrund, vor allem aber können Details des Werbeplakates wie Buchstaben oder gedruckte Farbflächen, im Malprozess eingearbeitet werden.

 

Jean-Charles Blais’ Werk ist reich an Bezügen zur Geschichte der Malerei, sei es Henri Matisse, Kasimir Malewitsch oder Philip Guston. Er schafft dabei konsequent an seiner ganz eigenen Bildsprache, seinem eigenen Lexikon der malerischen Darstellung der menschlichen Figur, der man sich gerade in diesen neuen Bildern emotional kaum entziehen kann.

 

Zuletzt waren Arbeiten von Jean-Charles Blais zu sehen im Cabinet d’art graphique, Centre Georges Pompidou Paris, der Pinakothek der Moderne München, dem Musée d’art moderne et d’art contemporain Nice und dem CAPC Musée d’art contemporain, Bordeaux und dem Musée Picasso in Amiens.

 

Werke des Künstlers befinden sich unter anderem in der Sammlung der Emanuel Hoffmann Stiftung Basel, dem Carré d’Art Nîmes, dem CAPC Bordeaux, der Collection Lambert, Avignon, dem Musée National Monaco und dem Centre Pompidou, Paris, 

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