Fiona Rae
Pastelltöne dominieren die neuen Bilder der britischen Malerin Fiona Rae (*1963 in Hong Kong, lebt und arbeitet in London). In ihrer Malerei lotet Fiona Rae die Möglichkeiten des Genres aus. Dabei versteht sie Abstraktion als eine immer neu zu modifizierende Sprache.
Nachdem sich die Künstlerin in einer vorangegangenen Werkgruppe ausschließlich auf die Farbpalette von weiß bis schwarz festlegte, ist hier der konzeptuelle Ausgangspunkt beinahe eine Umkehrung, indem schwarz gänzlich ausgelassen wird, weder als eigenständige Farbe, noch in irgendeinem Mischungsverhältnis. Dafür liegt der Fokus auf sanft ineinander fließenden Pastelltönen, mit denen Fiona Rae einen wolkigen Bildgrund schafft, in dem nicht ganz klar ist, wo die eine Farbe anfängt und eine andere aufhört. Diesen Bildraum verbindet die Künstlerin mit zeichenhaften und teilweise nur angedeuteten gestisch malerischen Setzungen, die sowohl figürlich als auch abstrakt lesbar sind.
Der Bildraum ist von einer unergründlichschwebenden Sinnlichkeit, ein schwelgerisches Element, der den Grund bildet für eine Vielzahl von zeichenhaften Setzungen wie Pfeile oder stilisiert wirkende Pinselstriche. Als eine Art Super-Zeichen führen sie Charakteren gleich das Drama der Malerei auf der Leinwand auf.
Wenig überraschend verweisen auch die Titel auf diese neue Theatralität im Werk von Fiona Rae: Die Titel beziehen sich auf archetypische Märchenfiguren oder stammen aus Dramen von William Shakespeare:Der Sturmund Ein Sommernachtstraum. Auch hier greift wieder Raes Faszination für die Kollision zwischen Hochkultur und dem Banalen. Die Künstlerin bemerkt hierzu:
I am intrigued by the juxtaposition of high and low, of serious and comic, of familiar and esoteric, and what that might mean and suggest when found together in a painting or a title.
Auch eine enzyklopädische Dimension war in Fiona Raes Werk immer schon vorhanden, wie Nicolas Bourriaud in „The Atlas of Fiona Rae“ ausführte.
In den aktuellen Arbeiten der Künstlerin erreicht das enzyklopädische nun eine neue Qualität: die malerischen Gesten zeigen uns das Genre der Malerei als ein von vielfältig geschichteten Informationen dominiertes Feld, welches durch einen theatralischen Umgang mit diesen Informationen und Codes immer wieder neu gewichtet wird.
Die Arbeiten von Fiona Rae sind in zahlreichen öffentlichen Sammlungen vertreten, u. a. in der Tate Collection UK, dem Centre Pompidou Paris, dem Hamburger Bahnhof Berlin oder dem Mudam Luxembourg
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Fiona Rae
Geboren 1963 in Hong Kong. Lebt und arbeitet in London.
1983-84 | Croydon College of Art, London, UK |
1984-87 | Goldsmiths College, London, UK |
2018 | Royal Mail Stamp Design Commission for the 250th anniversary of Royal Academy of Arts, London, UK |
2017 | Curator of Invited Room, The 249th Royal Academy of Arts Summer Exhibition, Royal Academy of Arts, London, UK |
2015 | Honorary Fellow of Goldsmiths, London, UK |
2011-15 | Professor of Painting for the Royal Academy Schools, London, UK |
2011-13 | Tate Members’ Artist Commission, London, UK |
2010 | Curator of Invited Room, The 242nd Royal Academy of Arts Summer Exhibition, Royal Academy of Arts, London, UK |
2007 | Shortlisted for the Charles Wollaston Award, The 239th Royal Academy of Arts Summer Exhibition, Royal Academy of Arts, London, UK |
2005-09 | Appointed Tate Artist Trustee, London, UK |
2005 | Master Artist in Residence at Atlantic Center for the Arts, New Smyrna Beach, Florida, USA |
2003 | BBC Art Site Installations Commissions, BBC Broadcasting House Public Art Program, London, UK |
2002-05 | Tate Modern Restaurant Commission, London, UK |
2002 |
Elected to Royal Academy of Arts, London, UK |
1993 |
Shortlisted for the Eliette von Karajan Prize for Young Painters, Austria |
1991 | Shortlisted for the Turner Prize, Tate Britain, London, UK |
Albertina Museum, Vienna, Austria
Albright-Knox Art Gallery, Buffalo, New York, USA
Arts Council England, UK
Astrup Fearnley Museum of Modern Art, Oslo, Norway
Birmingham Museum and Art Gallery, UK
British Council, UK
Calouste Gulbenkian Foundation, Lisbon, Portugal
Carré d’Art - Musée d’Art Contemporain, Nîmes, France
Contemporary Art Society, London, UK
Corcoran Gallery of Art, Washington, D.C., USA
Essl Museum - Kunst der Gegenwart, Klosterneuburg, Austria
Fondation Louis Vuitton, Paris, France
Fonds National d'Art Contemporain, Paris, France
Fonds Régional d'Art Contemporain d’Auvergne, Clermont-Ferrand, France
Fonds Régional d'Art Contemporain d'Île-de-France, France
Fundación Barrié, A Coruña, Spain
Fundació “la Caixa”, Barcelona, Spain
Government Art Collection, UK
Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart, Berlin, Germany
The Herbert F. Johnson Museum of Art, Cornell University, Ithaca, New York, USA
Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, The Smithsonian Institution, Washington D.C., USA
Jerwood Collection, London, UK
Leeds Museums and Galleries, Leeds, UK
Mudam Luxembourg - Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean, Luxembourg
Musée Départemental de Rochechouart, Haute-Vienne, France
Musée National d’Art Moderne, Centre Pompidou, Paris, France
Museum Morsbroich, Leverkusen, Germany
Pallant House Gallery, Chichester, UK
Royal Academy of Arts, London, UK
Sintra Museum of Modern Art, Portugal
Southampton City Art Gallery, Southampton, UK
Tate Collection, UK
Walker Art Gallery, Liverpool, UK
Warwick University Art Collection, UK